Die Arbeitswelt wird durch die Digitalisierung dynamischer. Gut, das haben wir alle schon mehrfach gehört und diverse Studien darüber gelesen, wie sich vor allem Arbeitgeber auf die Veränderungen durch den digitalen Wandel vorbereiten können. Aber was ist mit der Arbeitnehmerperspektive? Wie werden dort die Veränderungen im Arbeitsleben wahrgenommen? Wie bewerten die Arbeitnehmer sich und ihre Kompetenzen im Zuge der Digitalisierung selbst? Wie eine Umfrage unter über 1.000 deutschen Arbeitnehmern mit Abitur oder universitärem Abschluss zeigt, ist es für die meisten selbstverständlich, sich neue Kompetenzen anzueignen um sich selbst anpassungsfähig und digital zu machen. Und die Befragten wissen: 21st Century Skills sind mehr, als nur Digitalkompetenz.
Häufige Jobwechsel sind nichts Außergewöhnliches
Kurze Frage zum Einstieg: Wie viele verschiedene Arbeitgeber oder gar Jobs hatten ihre Eltern oder ihre Großeltern? Die meistens von Ihnen werden diese Frage wahrscheinlich mit „einen oder zwei“ beantworten, was symbolisch ist für die Arbeitswelt der vergangenen Generationen. Während man früher einen Beruf gelernt und diesen meist vom Ende der Ausbildung oder des Studiums bis zum Renteneintritt ausgeübt hat, reicht dies den Arbeitgebern von heute nicht mehr aus. Der Lebensberuf als solches existiert für die meisten nicht mehr, häufige Jobwechsel sind nichts Außergewöhnliches. Dies bestätigt die Umfrage des unabhängigen Marktforschungsunternehmens respondi im Auftrag des Video Recruiting Anbieters viasto: 75% der Befragten sind daran interessiert, einen Jobwechsel in ein neues Berufsfeld vorzunehmen. Der meist genannte Grund (60%): „Veränderung gehört halt dazu“.
Wunsch nach beruflicher Veränderungen in allen Altersklassen
Die Dynamik der Digitalisierung scheint sich auf das berufliche Leben fast aller Arbeitnehmer zu übertragen. Denn die Annahme, dass der Wunsch nach beruflichen Veränderungen nur auf die Digital Natives und Generations X, Y, Z zutrifft, ist falsch. Ein grundlegendes Interesse an einem Wechsel des Berufsfeldes ist bei allen befragten Altersklassen vorhanden, wobei die stärkste Ausprägung mit einer Zustimmung von bis zu 87% bei den unter 40-Jährigen zu finden ist.
Anpassung der benötigten Kompetenzen notwendig
Aber wenn das „normale“ Berufsleben nicht mehr so geradlinig verläuft wie früher hat dies auch Auswirkungen auf die benötigten Kompetenzen, die Arbeitnehmer mitbringen müssen. Sowohl der Job an sich als auch die Fähigkeiten sollten daher immer als im Wandel verstanden werden, nicht zuletzt, weil sich heutzutage komplett neue Berufsfelder wesentlich schneller entwickeln als je zuvor. Wie der World Economics Forum Future Jobs Report angibt, werden gut zwei Drittel der heute eingeschulten Grundschüler später in Jobs arbeiten, die heute noch gar nicht existieren. Die Komplexität der Arbeitswelt nimmt zu und um in ihr bestehen zu können muss man sich selbst und seine Fähigkeiten stetig weiterentwickeln. Für die Arbeitnehmer ist dies selbstverständlich, wie die Studie zeigt.
Mehr als nur Digitalkompetenz
Auch über die Inhalte der neuen Skills sind sich die Arbeitnehmer selbst im Klaren. Um im Job anpassungsfähig und digital zu bleiben erachten sie Offenheit für Neues, Digitalkompetenz und Innovationsfähigkeit als besonders wichtig. Ganze 95% geben hierbei jedoch an, dass eine gewisse Digitalkompetenz heutzutage unabdingbar ist, der einzige Erfolgsfaktor ist dies jedoch nicht. 21st Century Skills sind mehr als nur Digitalkompetenz. Vor allem Fähigkeiten aus den Bereichen Lernen & Innovation sowie Karriere- & Lebenskompetenzen sind für die Arbeitnehmer von Bedeutung um selbst zu wertvollen Mitarbeitern zu werden.
Selbstsicher in die Zukunft
Interessant ist, dass die Arbeitnehmer trotz der vielleicht auch verunsichernd wirkenden, stetigen Veränderungen selbstsicher auftreten. Bei der Frage, wie selbstbewusst man den Anforderungen der Zukunft gegenübersteht sagen durchschnittlich 84%, dass sie bereits jetzt die Kompetenzen mitbringen, die für eine digitalisierte Arbeitswelt benötigt werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies für die Arbeitgeber, sich auf moderne und digitale Arbeitnehmer vorzubereiten.
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