Ganzen 72% deutscher (Groß-) Unternehmen fehlt das Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter, wenn es um die digitale Transformation geht. Dies geht aus einer repräsentativen Studie der Beratungsgesellschaft Etventure hervor. Während 2017 noch fast jedes zweite Großunternehmen seine Mitarbeiter für ausreichend qualifiziert hielt, die Digitalisierung voranzutreiben, sind es jetzt gerade noch rund ein Viertel.

Trainingserfolge verpuffen

Nach eigener Aussage investieren die Unternemen zwar stark in die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter, jedoch verpuffen die Trainingserfolge im Betriebsalltag häufig zu schnell wieder. Den Unternehmen fehlt folglich das Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter, die digitale Transformation voranzutreiben. Etventure Geschäftsführer Philipp Depiereux sieht hier das Grundproblem vor allem darin, dass der notwendige Kulturwandel und disruptive Ansätze nicht ganzheitlich in den Unternehmen verankert seien.

„Die Digitale Transformation bedeutet vor allem ein Kulturwandel im Arbeiten und im Mindset, weg vom perfektionistischen ‚Ingenieursdenken‘, weg vom Fokus auf das Produkt, hin zum Kunden. Die Disruption darf nicht gescheut, sondern muss selbst herbeigeführt werden.“

Philipp Depiereux, Geschäftsführer Etventure

Selbstverschuldetes digitales Defizit

Digitalstaatsministerin Dorothee Bär sieht vor allem die Unternehmen selbst in der Verantwortung. Die Digitalisierung muss die erste Priorität sein und top down implementiert werden. Je länger man wartet, desto größer wird das digitale Defizit. Das Erfolgsrezept heißt laut Etventure: Raus aus der Kernorganisation und rein in einen geschützten Raum. Nur hier können digitale Geschäftsmodelle mit neuen Methoden entwickelt, getestet und umgesetzt werden. Mitarbeiter können so neue Methoden und Agilität leben und erfahren die direkte Wirkung. Die Erfolge aus den geschützten Digitaleinheiten helfen dann andere Mitarbeiter zu begeistern und so das gesamte Unternehmen und die Kernorganisation sukzessive zu transformieren.